Revolution in der Box


Index


Rolf Schneider

Heidelberg
*1948 in Heidelberg

Heidelberger Farbenlehre 1998
Glas, Folie, Eisen ( 3 Boxen )

Heidelberger Farbenlehre

HEIDELBERGER FARBENLEHRE

Die Texte auf den einzelnen Boxen geben Ereignisse wider, welche sich im Jahre 1848 in Heidelberg zugetragen haben. Dazu schreibt der Leiter des Kulturamtes Heidelberg Hans-Martin Mumm:

Am 5. März 1848 trafen sich im Hotel "Badischer Hof" führende liberale Politiker aus ganz Deutschland, darunter Heinrich von Gagern, Theodor Welcker, Friedrich Hecker und Gustav von Struwe, verständigten sich über das Ziel einer Nationalversammlung und setzten einen Siebener-Ausschuss ein. Friedrich Daniel Bassermann schreibt zusammenfassend: "Das Bestehende sank in Ruinen, es galt nur noch Hand anzulegen zum Neubau".

Am 23. April 1848, dem Ostersonntag, versammelten sich im Gasthaus "Zum Riesenstein" Drucker und Setzer aus sieben süddeutschen Städten und verabredeten für Pfingsten 1848 die Gründung des Gutenbergbundes, dem Vorläufer der heutigen IG Medien. Der Heidelberger Setzer Georg Henkel formulierte im Einladungsschreiben das Ziel: "daß die Arbeiterpreise höher gestellt werden müssen, damit der Arbeiter auch Zeit und Gelegenheit bekomme, einzusehen, daß er Mensch sei, damit der Arbeiter auch als Mensch leben und nicht nur vegitieren könne".

Am 1. Dezember 1848 begann Ludwig Feuerbach in großen Saal des Rathauses seine Vorlesungen über "Das Wesen der Religion". die Universität hatte seine Berufung abgelehnt und es zählten jetzt auch Handwerker und Arbeiter zu seinen Zuhörern. In der dritten Vorlesung nannte er als Ziel seiner Philosophie: "Der Zweck meiner Schriften, so auch meiner Vorlesungen ist, die Menschen aus Theologen zu Anthropologen, aus Theophilen zu Philanthropen, aus Candidaten des Jenseits zu Studenten des Diesseits, aus religiösen und politischen Kammerdienern der himmlischen und irdischen Monarchie und Aristokratie zu freien, selbstbewußten Bürgern der Erde zu machen".

Rolf Schneider