WENN MAUERN SPRECHEN KÖNNTEN.....
Was eignet sich besser um Geschichte lebendig zu machen, als ein Augen - Zeuge, der über das längst Vergangene berichten kann und gleichzeitig die Vergangenheit selbst verkörpert.
Bauwerke.... steinerne Fundamente unserer Visionen, die lange Zeit nach uns noch da sein werden. Geformt von unseren Händen, mit unseren Fingerabdrücken und in Besitz genommen von unserer Geschichte. Das sind die wahren Zeugen der Zeit.
Wenn Mauern sprechen könnten würden sie uns erzählen:
Wie der Revolutionsenthusiasmus Rastatt erreichte, wie das Karlsruher Tor geöffnet wurde und aller Welt Einlaß gewährte. Wie die Begeisterung und die Bereitschaft zur Revolution sich unaufhaltsam ausbreitete. Auch davon wie im Schloßhof die Soldaten der Rastatter Garnision gegen ihre Offiziere rebellierten und die Festungsarbeiter, die Handwerker sich am Aufstand beteiligten. Sie würden davon erzählen, wie vor dem Rathaus Revolutionslieder gesungen wurden und wie der junge Demokrat Carl Schurz, der später den Namen Rastatt auch im fernen Amerika bekannt machte, sich durch seine spektakuläre Flucht seinen Häschern entzog.
Sie würden aber auch davon zeugen, wie die Festung Rastatt zum Gefängnis wurde und die Revolutionstruppen am 23. Juli 1849 schließlich bedingungslos kapitulierten. Sie sahen die sinnlosen Hinrichtungen und standen einem Meer von Blut und Tränen gegenüber. Alles ging zu Ende
.....doch die Mauern sprechen noch heute.
Gina Plunder